Oft sind es immer die selben Fehler die (unerfahrene) Halter von Kampffischen machen. Und leider wiederholen sich diese Fehler auch oft, da sich einige Leute nicht vor, sondern erst nach dem Kauf eines Fisches Gedanken darüber machen was dieser eigentlich für Ansprüche an sein zukünftiges Zuhause stellt.
Darum hier, die No-Go Liste für Kampffische. Mit 10 Punkten die bei der Haltung von Kampffischen vermieden werden sollten.
Solltet ihr Ergänzungen haben postet diese bitte als Kommentar unter diesen Artikel. Über einen Teil 2 dieser Liste lässt sich durchaus reden ;).
No-Go Liste für Kampffische
10 kleine Maßnahmen die das Leben deines Fisches verlängern und aufwerten können.
1. Zwei Männchen
Der wichtigste und auch bekannteste Punkt bei der Haltung von Kampffischen (Betta Splendens) ist sicher, dass man auf keinen Fall zwei Männchen in einem Aquarium halten kann, soll und darf. Der Name „Kampf“fisch ist Programm. Denn zwei Männchen würden sich in einem Aquarium gegenseitig solange bekämpfen bis einer von beiden aufgibt. Was aber meist daran liegt, dass er kurz davor ist, an seinen Verletzungen aus dem Kampf zu verenden. Dabei spielt die Größe des Aquariums keine Rolle. JEDES Aquarium, egal welcher Größe ist für die Haltung von Zwei Männchen UNGEEIGNET!
2. Strömung
Kampffische (Betta Splendens) leben in ihrer natürlichen Umgebung fast ausschließlich in kleinen Stillgewässern, Reisfeldern oder Überschwemmten Wiesen. Sie sind es also nicht gewohnt in Wasser mit Strömung zu leben und sind dafür auch nicht Ausgebildet. Kurz: Kampffische mögen keine Strömung. Darum sollte bei der Einrichtung eines Kampffisch-Aquariums stets auf Filter zurückgegriffen werden die kaum Strömung erzeugen (Lufthebe- oder Nanofilter zb.). Oder auf Filter bei denen der Wasserdurchfluss Regulierbar ist. Bei diesen Modellen sollte dann die kleinstmögliche Stufe gewählt werden und der Wasserfluss trotzdem so gesteuert werden, dass sich keine Strömung im Becken bildet.
3. CO²
Kampffische gehören bekanntermaßen zur Gruppe der Labyrinthfische und sind somit Atmosphären-Atmer. Bedeutet also sie atmen genauso Sauerstoff wie wir. Darum sollte auf den Einsatz einer CO²-Anlage im Kampffischaquarium verzichtet werden. Das ausströmende CO² ist ein Gas und als solches verlässt es das Wasser um sich dann unter der Aq-Abdeckung zu sammeln. Steigt der Kampffisch nun also auf um Luft zu holen atmet er unfreiwillig CO² ein welches zum ersticken des Tieres führen kann. Ich sage „kann“ da diese These noch recht umstritten ist. Aber ich halte sie für durchaus plausibel und rate daher Grundsätzlich von einer CO² Düngung im Kampffischbecken ab.
Update 19.02.21: Mittlerweile hat sich meine Meinung zu diesem Punkt geändert. Hierzu folgt in Kürze aber ein eigener Blog-Artikel.
4. Zu kleines Aquarium
Es hält sich erschreckend hartnäckig. Das Gerücht, Kampffische würden nicht gerne schwimmen und bräuchten darum nur extrem wenig Platz. Es stimmt zwar, dass Kampffische (einzeln und allein) in Aquarien mit nur 12 Litern gehalten werden können. Jedoch ist dies das absolute, untere Limit. Wer seinen Fisch mag der sollte ihm schon ein Aquarium ab mind. 20 Litern gönnen. Der Fisch wird es dir danken. Mehr dazu findest du im Artikel „Haltung von Betta Splendens – Die Singelwohnung„.
5. Falsche Vergesellschaftung
Ebenfalls ein oft diskutiertes Thema ist die richtige Vergesellschaftung von Kampffischen. Dauerthemen sind wohl Kampffisch – Guppy und Kampffisch – Neon. Bei den Guppys ist es ihre sehr quirlige Art und die große Schwanzflosse (Durch die könnte der Betta Guppys ggf. für Kampffische halten und sie angreifen) welche sie ungeeignet für eine Vergesellschaftung macht. Und bei den Neons ist es der wuselnde Schwarm der den Betta stresst und somit zu einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht zu sehr auf dieses Thema eingehen da es den Rahmen sprengen würde. Ansonsten kann man aber sagen man sollte darauf achten, dass der gewünschte Beifisch keine zu großen Flossen hat. Und auf Barsche sollte tunlichst verzichtet werden. Ich werde im laufe der Zeit aber auch noch einige Fischarten vorstellen die meiner Meinung nach für die Vergesellschaftung mit Kampffischen geeignet sind.
6. Zu warmes Wasser
Kampffische (Betta Splendens) mögen es gerne warm. Das stimmt. Was aber die wenigsten wissen ist, dass Kampffische bei zu hohen Temperaturen dazu neigen schneller zu altern. Was logischer weise ihre Lebenserwartung verkürzt. Die Optimale Temperatur für die Haltung von Kampffischen liegt bei etwa 24 Grad (+/- 2 Grad). Temperaturen von über 28 Grad und unter 22 sollten aber vermieden werden.
7. Zu wenig Pflanzen
Wie bereits erwähnt kommen Kampffische in natürlicher Umgebung in Reisfeldern, überschwemmten Wiesen oder in Stillgewässern vor. Diese sind in der Regel stark verkrautet und durchwachsen. Diese Tatsache sollte es selbstverständlich werden lassen das Kampffischbecken ähnlich zu gestalten. Das bedeutet: So viele Pflanzen wie möglich!
8. Normales Flocken Futter
Kampffische sind Fleischfresser. Und zwar solche, die man nicht zum Vegetarier um erziehen kann. Bei der Wahl des Futters sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenig Pflanzliche Bestandteile im Futter enthalten sind. Ich selber verfütter zum Beispiel garkein Futter welches Pflanzliche Bestandteile beinhaltet. Sondern greife auf frisches Lebendfutter oder Gefrier- bzw. Sonnengetrocknetes Lebendfutter wie Rote Mückenlarven, Daphnien (Wasserflöhe) , Krill oder Brine Shrimps zurück. So habe ich einen abwechslungsreichen und nahrhaften „Fleisch-Speiseplan“. Es gibt auch Spezielles Flockenfutter für Betta. Dieses kann natürlich auch verwendet werden. Mit normalen Flockenfutter meine ich übrigens das was man in den großen Dosen in jedem Baumarkt kaufen kann. Aber auch dieses Thema werde ich noch einmal hier im Blog aufgreifen und ausführlicher besprechen.
9. Bunte Aquarien Einrichtung
Wie wäre es für das neue Kampffisch-Aquarium denn mal mit blauen, gelben, grünen. pinken oder roten Kies? Und warum dann nicht auch noch gleich die süßen bunten Spongebob Figuren dazu? Ähm, nein danke! Aquarien sollen ein Stück Natur ins Wohnzimmer bringen und den darin lebenden Tieren eine natürliche Umwelt bieten. Hast du schonmal einen Bachlauf mit Knall bunten Kies und bunten Häuschen gesehen ? Eher nicht oder ? Aber Geschmäcker sind ja (zum Glück) verschieden. Dennoch haben Tiere in Bunten Kinderaquarien NICHTS zu suchen.
10. Vermehrung im Blindflug
Dieses Szenario habe ich schon in vielen Foren miterlebt und finde es jedes mal einfach nur sinnlos: Kampffisch gekauft, in Aquarium gesetzt, zwei Tage später auch Weibchen gekauft und ebenfalls ins Aquarium gesetzt. Dann den Wunsch verspürt das man doch gerne auch ein erfolgreicher Züchter werden will. Was aber fehlt ist das nötige Wissen. Also schnell im Forum vorbei gesurft und darauf gehofft, dass sich irgendwer findet der einem die Zucht erklärt. Die leidtragenden sind hierbei aber die Tiere. Für sie bedeutet jede Paarung Stress. Darum sollten Kampffische bitte nur von Leuten verpaart werden die sich damit auch auskennen und die ein klares Ziel mit ihrer Zucht verfolgen. Zum Beispiel ein bestimmter Farbschlag oder eine bestimmte Flossenform. Aber auf Vermehrungen, nur der Vermehrung wegen sollte Grundsätzlich verzichtet werden. Bitte!
Fotos: Shutterstock
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